

Wo ließe es sich schöner leben als in Dinslaken? Nirgendwo natürlich.
Und trotzdem begann mein Lebensweg woanders: 1986 bin ich nämlich auf der gegenüberliegenden Rheinseite zur Welt gekommen - in Moers. Die ersten 5 Jahre habe ich mit meinen Eltern und meinen beiden Schwestern in Duisburg verbracht, bevor es uns dann nach Voerde zog. Mit der Einschulung am Otto-Hahn-Gymnasium begann mein Herz für Dinslaken zu schlagen – da war nun der Freundeskreis und da verbrachte ich auch meine Freizeit. Als ich 2006 mein Abitur am OHG in der Tasche hatte, war für mich längst klar, wohin der Weg mich führen würde.
Und mit dafür „verantwortlich“ waren auch die Jusos und die SPD. Mit 16 Jahren durfte ich mein Schülerpraktikum beim damaligen Landtagsabgeordneten Horst Vöge absolvieren, einen großen Teil davon in seinem Dinslakener Wahlkreisbüro. Dabei lernte ich so viele tolle Leute kennen, dass ich nach drei Wochen Praktikum kurzerhand das Mitgliedsformular ausfüllte – seit 2003 gehöre ich dem Ortsverein Mitte an. Damals war mir natürlich nicht klar, dass dieses simple Stück Papier so einen großen Einfluss auf mein Leben haben würde.
Ich steckte nämlich einen großen Teil meiner Zeit in die ehrenamtliche Politik – wahrscheinlich war das ein wichtiger Grund, warum mein Studium der Volkswirtschaft und der Rechtswissenschaften an der Uni Bochum kein Erfolg wurde. Der Studienabbruch war damals schlimm für mich. Heute weiß ich: Bildungswege sind nicht immer gradlinig, und dafür muss man sich nicht schämen. Im nächsten Anlauf wurde ich glücklicher, denn ich folgte meiner Leidenschaft und schloss mein politikwissenschaftliches Bachelor-Studium in Duisburg ab. Auch politisch machte ich einen Sprung nach vorne: 2013 wurde ich Vorsitzender des OV Mitte, zwei Jahre später dann stellvertretender SPD-Chef im Kreis Wesel. Die größte Ehre wurde mir dann zuteil, als ich bei der Kommunalwahl 2014 in den Rat der Stadt Dinslaken gewählt wurde.
Anfang 2018 klingelte mein Telefon. Am anderen Ende: die Dortmunder Landtagsabgeordnete Nadja Lüders, die einen neuen Referenten im Landtag suchte. Ich sagte sofort zu – und traf damit eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Da die Pendelei nach Düsseldorf schwierig wurde, ich aber auch berufsbegleitend noch das Masterstudium „Politikmanagement und Öffentliche Verwaltung“ in Duisburg begonnen hatte, wurden die Wege lang und die Zeit sehr knapp. Schweren Herzens gab ich 2018 mein Ratsmandat auf, legte meine Dinslakener Parteiämter nieder und zog, ganz pragmatisch, nach Duisburg. Politisch aktiv blieb ich trotzdem: Ich wurde in den SPD-Regionalvorstand gewählt, half bei der Parteivorsitz-Kampagne von Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken und unterstützte alte Juso-Freunde in ganz NRW bei ihren persönlichen Kandidaturen. Und als mein alter Kumpel Frederick Cordes 2020 in den Landtag nachrückte, übernahm ich die Leitung des Teams. Nur kurze Zeit später dann die Rückkehr nach Dinslaken: Nach der verlorenen Kommunalwahl wollte ich unbedingt beim Neustart der SPD helfen. Seit Juli 2021 darf ich gemeinsam mit Kristina Grafen die Geschicke des Stadtverbandes lenken.